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Kinderbücher Von Menschen und Tieren Vorlesebücher

Fliegende Ratten

{Werbung/Rezension}

Wir lieben Bücher in denen Tiere die Hauptrolle spielen. In „Fliegende Ratten“ gibt es jede Menge davon und jedem einzelnen begegnet die neunjährige Protagonistin Arifa mit wahnsinnig viel Empathie und Wertschätzung.

In der Welt der Grundschülerin ist jedes Tier gleich wertvoll und sie ist schockiert darüber, dass viele Menschen die Tiere und die Natur nicht schätzen, abwertend über Tiere sprechen und sie sogar als Schädlinge sehen.

„Das mit den Schädlingen ist einfach nur eine Frage des Blickwinkels“, sagte ihre Oma. „Wenn jemand etwas anbaut, was ein bestimmtes Tier gerne isst, ist es für ihn ein Schädling, obwohl es für alle anderen ein ganz normales Tier ist.  Kein Tier lebt, um Schäden anzurichten.“

Fliegende Ratten, Mario Gastal

Um so schwieriger ist es für Arifa zu verstehen, dass es Tiere gibt, die wegen uns Menschen unter Naturschutz gestellt werden mussten. Ihr Ziel ist es, den Menschen die Schönheit der Natur und die Einzigartigkeit der Tiere näher zu bringen. Anfangen muss sie damit leider bei ihrem Vater, der eine Abneigung gegen einige Tiere hat und sie als lästig empfindet. Keine leichte Aufgabe, denn er ist zudem noch beruflich sehr eingespannt und hat so gar keine Zeit und Lust, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Bei einem Schulausflug in den Zoo die Erfahrung, dass ihre Mitschüler Tiere rein nach dem Aussehen beurteilen und diese nur interessant finden, wenn sie schön und süß sind. Ist es nicht unter uns Menschen ähnlich, dass wir den anderen vorschnell nach Äußerlichkeiten beurteilen?

Die Gedanken und Dialoge zwischen Arifa und den Erwachsenen oder ihrer Mitschüler treffen auf jeden Fall ins Herz und man wird zwangsläufig dazu angeregt seine eigenen Sichtweisen und Vorurteile in Frage zu stellen. Wie schnell vergisst man im Alltag doch selbst, dass jedes Tier in diesem Kosmos eine wichtige Aufgabe erfüllt. Sei es die kleine Spinne, die Hornisse, der Maulwurf oder eine Ratte oder Taube.
Was macht den Unterschied aus, ob wir ein Tier mögen oder nicht. Hat die Taube nicht die gleichen Flügel, den gleichen Schnabel, die gleichen zarten Beinchen wie eine Amsel? Sind sich beide nicht sehr ähnlich?

„Es ist nicht so, dass Spinnen besonders nützliche Tiere sind“, meinte ihre Oma und erläuterte, „vielmehr ist es so, dass alle Tiere nützliche Tiere sind. Alle auf ihre eigene Weise.“ Arifa gefiel diese Sichtweise.

Fliegende Ratten, Mario Gastal

Arifa jedenfalls hinterfragt alles ganz genau und gibt sich nicht zufrieden, ohne einer Sache ganz genau auf den Grund gegangen zu sein. So wird der Leser an viele Themen herangeführt die sich mit Natur- und Tierschutz beschäftigen und erhält zudem einige Tipps, die sich im Alltag umsetzen lassen. Das alles hat der Autor wunderbar in eine fantasievolle Geschichte verpackt, ohne dabei belehrend zu werden. Das verträumte Mädchen ist absolut sympathisch und ganz sicher werden sich viele kleine LeserInnen mit ihr identifizieren können.

Der bildhafte und flüssige Schreibstil von Mario Gastal hat uns sehr gefallen. Man findet schnell in die Geschichte und möchte auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht. Auch erwachsene Mitleser werden auf dieser Reise noch einiges lernen und man wird regelrecht durch die einzelnen Kapitel getragen.

Die Botschaft dieses Buches? Es gibt nicht nur eine. So viele kleine Details lassen sich entdecken und vermitteln wichtige Werte, Respekt und Achtung vor Menschen und Tieren. Mich hat es beeindruckt, wie wunderbar es dem Autor Mario Gastal gelungen ist, eine Vielzahl wichtiger Themen in dieses kleine Büchlein zu packen.



Ein wunderbares Buch zum Vorlesen oder Verschenken, das Große und Kleine zum Nachdenken anregt.

Empfohlen für Kinder ab sechs Jahren, zum selber Lesen ab ca 8 Jahren.

Herzlichen Dank an den Autor für dieses besondere Rezensionsexemplar.

Buchdetails:

  • Autor: Mario Gastal
  • Herausgeber:‎Independently published (13. August 2021)
  • Taschenbuch, 172 Seiten
  • Preis: 7,99€
  • Lesealter:.ab 8 Jahre, zum Vorlesen ab 6 Jahre
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Allgemein Bilderbücher Kinderbücher Vorlesebücher

Ach, hätte ich bloß einen Kakapo

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Oh ja, wie gerne hätte ich einen Kakapo! Was? Wie? Wer? Ich gebe zu, ich wusste erst mal nicht so genau worum es geht, als ich den Titel von Elena Prochnow’s neuem Kinderbuch las, das gerade ganz aktuell erschienen ist. Aber jetzt bin ich um einiges schlauer und ich weiß, dass dies ist ein ganz besonderes Tier ist.  Auch der Protagonist, ein kleiner Junge im Grundschulalter, war sich zuerst gar nicht so sicher, ob es den Kakapo wirklich gibt oder sich jemand dieses wunderbare Wesen nur ausgedacht hat. Bei allem was er im Radio über ihn erfahren hat, wäre dieser außergewöhnliche Papagei  nämlich das ideale Haustier für ihn. Denn er wünscht sich nichts sehnlicher, als einen tierischen Begleiter.

Leider ist seine Mama auf Tierhaare allergisch. Das macht es gar nicht leicht, seinem Traum näher zu kommen, denn Fische findet er zwar richtig schön, aber mit ihnen kann man nicht kuscheln.

In diesem Buch geht es um ein Thema, mit dem alle Eltern irgendwann konfrontiert werden. Der Wunsch nach einem Tier. Dies hat die Autorin wunderbar aufbereitet. Zum einen durch die knalligen und einprägsamen Illustrationen, die die Geschichte lebendig werden lassen, zum anderen mit viel Phantasie und einer Prise Humor. 

Der kleine Junge hat ganz kreative Vorstellungen davon, was er mit einem Kakapo alles erleben könnte.

Und genau dieses „könnte“ hat mich beeindruckt. Denn hier geht es nicht darum, sich auf Kosten von Tieren zu belustigen oder Tiere als Spielzeug anzusehen, die unbedacht angeschafft werden. Es geht nicht darum jedem Wunsch eines Kindes nachzugeben, wie ich es leider in anderen Büchern schon erlebt habe. Hier wird schnell klar, dass die Wünsche des Jungen Träume sind. Elena Prochnow erreicht dies, indem sie bestimmte Szenen zuspitzt, so dass der Humor dahinter für jeden erkennbar ist. 

Auch der kleine Junge sieht ein, dass ein Kakapo ein Tier mit besonderen Bedürfnissen ist und sogar zu den bedrohten Tieren gehört, die auf Hilfe angewiesen sind. 

Und dasbringt ihn auf eine wunderbare Idee, die ich vorab nicht verraten möchte.

Soviel sei gesagt, dieses Buch ist dem Kakapo gewidmet, stellvertretend für alle bedrohten Tierarten.

Uns hat das Buch sehr gefallen, ich finde es wunderbar, dass hier für die Themen – unerfüllter Haustierwunsch & bedrohte Tiere- sensibilisiert wird. Die Kinder bekommen am Ende des Buches auch praktische Ideen, sich für den Tierschutz zu engagieren. Damit hat die Autorin eine wunderbare Grundlage geschaffen, mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Die großflächigen Illustrationen von Elena Prochnow gefallen mir auch in diesem Buch wieder außerordentlich gut. Mein Lieblingsbild ist ganz klar die Szene, in der alle Tiere einen Platz auf dem Bett gefunden haben.

„Aus bewussten Kindern werden bewusste Erwachsene, die die Zukunft eines Tages gestalten werden.“ 

Mit dieser wichtigen Botschaft, schließt das Buch ab und hält für alle kleinen KünstlerInnen auch noch einen QR bereit,  der auf die Webseite des Verlages leitet und Ausmalvorlagen bereit hält.

Wer Tiere liebt, dem wird dieses Buch sicher gefallen. Geeignet ist es für Kinder ab 5 Jahren.

Vielen Dank für das tolle Rezensionsexemplar.

Buchdetails:
Autorin und Illustratorin:
Elena Prochnow
Herausgeber: Edition Pastorplatz
Seitenzahl:
Lesealter: ab 5 Jahre
Preis: 15,00€

Autorenprofil
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für Große Sachbuch

Die Wiederkommer

(Rezension)

Hallo ihr Lieben! Heute möchte ich euch dieses wunderbare Buch aus dem KJM-Buchverlag vorstellen.

KLAPPENTEXT Es sind Wiederkommer und Zugereiste. Sie kommen auf eigenen Beinen und Schwingen. Oder werden gebracht, ausgewildert, freigelassen. Unsere Big Five: Das Pinselohr. Der mit dem schlechten Image. Der mit dem perfekten Fell. Der Klügste von allen. Und der mit dem Kandidatenstatus. Luchs, Wolf, Biber, Rabe und Bär. Charismatische, wunderbare Tiere. Sie haben bei uns so etwas wie ein Comeback. Aber auch Neuerscheinungen sind gekommen: Waschbär, Goldschakal. Marderhund, Mink und Nutria. Haben sie ein Bleiberecht?

Das Cover sprach mich sofort an, denn ich finde Wölfe faszinierend und die Fragestellung, ob die Natur gegen das Artensterben rebelliert, weckte sofort meine Neugier. Bereits im Vorwort hat mich der Autor überzeugt, dieses Buch zu lesen und mich bestätigt, sich immer wieder aufs Neue in die Gefühlswelt der Tiere, hier der Wiederkommer, hineinzuversetzen. In diesem Büchlein richtet er sein Augenmerk auf Luchs, Wolf, Bär, Biber und Rabe und beschreibt in seinen Erzählungen wie diese und auch andere Tiere ihren Platz in der Natur suchen und wiederfinden.

VORWORT
„Wer ist genehm oder gar willkommen, wer ist zu dulden, wer nicht? Der Wolf kann bleiben, wenn er Schafe verschont. Der Luchs kann bleiben, wenn er des Jägers Rehe nicht beunruhigt. Der Biber kann bleiben, wenn er keinen Wasserschaden anrichtet. Der Bär, wenn er keine Bienenkästen flachklopft. Der Rabe kann bleiben, sofern er sich von Singvogelnestern fernhält. Und so weiter.“

Sie kommen wieder, manche freuen sich, andere verteufeln sie. Oder sie freuen sich nur solange sie selbst keine Einbußen in ihrem Leben machen müssen. Bei manchem schlägt die Ablehnung sogar in Hass um und plötzlich sollen sich die Tiere dem Menschen anpassen.

Der Autor Claus – Peter Lieckfeld hat sich in seinen Geschichten in die Wiederkommer hineinversetzt und nimmt den Leser mit auf eine eindrucksvolle Reise. Fast ist es so, als würde man im Körper des jeweiligen Tieres stecken und das Erleben und Fühlen für einen kleinen Zeitraum in sich tragen. So wird man konfrontiert mit dem, was diese Tiere tagtäglich erleben, wie sich vor Tatsachen und Probleme gestellt werden, die wir Menschen verursacht haben. Diese Gefühle sind zum Teil sehr bewegend und regen zum Nachdenken an, denn man kann die Intentionen nachempfinden und versteht die Daseinsberechtigung dieser Lebewesen. Das alles schafft er, ohne sich mit erhobenem Zeigefinger als Moralapostel aufzuspielen, sondern erklärt sachlich den Nutzen der einzelnen Tiere und die Probleme, die sich zwischen Mensch und Tier ergeben. Sichtbar wird schnell, wie egoistisch der Mensch sich als Übermacht aufspielt, ohne die Rechte und Bedürfnisse unserer Mitbewohner auf dieser Erde zu achten. Aber dies ist sicherlich jedem klar, auch wenn wir es zwischenzeitlich allzu gerne verdrängen, um unsere eigenen Befindlichkeiten zu rechtfertigen.

Auch die Sichtweisen der Jäger, Schäfer, Hundebesitzer, Tierschützer und Experten bekommen einen Platz in diesem Büchlein. So kann der Leser die Argumente gegeneinander abwägen und sich seine eigene Meinung bilden.

Aufgelockert werden die einzelnen Kapitel durch schöne Illustrationen von Lena Winkel.
Da ich selbst immer zuerst Position für die Wiederkommer einnehme, hat mich dieses Buch sehr begeistert und darin bestätigt, dass es durchaus Möglichkeiten gibt, sich mit den Wiederkommern zu arrangieren und Lösungen zu finden.
Auch die kleinen Einblicke in das Leben des Autors und seine Liebe zu Tieren fand ich sehr interessant. Das Buch endet mit kleinen Steckbriefen der Big Five und einer kleinen Erzählung

FAZIT:
Eine wahrlich gelungene Mischung aus Sachbuch und Novelle, Absolut lesens- und empfehlenswert. Dieses Büchlein schafft Verständnis für die Tiere und deshalb finde ich es sehr wertvoll und einzigartig.

Deshalb gebe ich diesem Büchlein von Herzen

5 Sterne

Herzlichen Dank an den KJM-Buchverlag für dieses wundervolle Rezensionsexemplar.

Buchdetails:
Autor: Claus-Peter Lieckfeld
Illustrationen: Lena Winkel
Herausgeber: KJM-Buchverlag
Seiten: 144
Preis:16,00

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