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Allgemein Erzählungen Roman

Der kleine Laden des Herrn Takarada

Autor: Kenji Ueda

aus dem Englischen von
Rainer Schmidt

Verlag: Goldmann
Penguin Random House Verlagsgruppe

Werbung / Rezension

Inhaltsangabe Verlag:
In einer lauschigen Ecke im Tokioter Stadtteil Ginza befindet sich der Schreibwarenladen Shihodo, ein Ort der Zuflucht und Ruhe im hektischen Großstadttreiben. Hier empfängt Herr Takarada seine Kunden mit viel Wärme und Herzlichkeit. Sein feines Gespür verrät ihm stets, wer von Unruhe und Sorgen geplagt ist. Jene lädt Herr Takarada ein, dem aufreibenden Alltag für einen Moment zu entfliehen und einen Brief zu schreiben, um verborgene Erinnerungen, geheime Sehnsüchte oder kleine Geheimnisse zu ergründen. Die Schicksale der Menschen könnten nicht unterschiedlicher sein, doch eines vereint sie: der Mut, eine Entscheidung treffen zu wollen, die ihrem Leben eine neue Wendung gibt. Ein zauberhaft weiser Roman voller Menschlichkeit, Mitgefühl und Hoffnung – einfühlsam und herzerwärmend erzählt.
Für Leserinnen und Leser von Michiko Aoyamas »Frau Komachi empfiehlt ein Buch« und Satoshi Yagisawas »Die Tage in der Buchhandlung Morisaki«.

Meine Meinung

Es fühlt sich fast so an, als würde man eine kleine Reise nach Japan unternehmen, wenn man in diesem Buch liest. Cover und Titel haben mich sofort angesprochen, die japanische Kultur und die Literatur faszinieren mich. Mit diesem Buch habe ich mir erhofft, etwas vom Alltag abtauchen zu können und leisen Erzählungen zu begegnen, die zum Nachdenken anregen und wieder mehr Achtsamkeit in den hektischen Alltag zurückbringen. Und genau so traf es ein.

Kenji Ueda schenkt uns einen leisen Roman, der uns in das Leben von verschiedenen Menschen und deren Schicksale abtauchen lässt. Alle finden den Weg in den kleinen Schreibwarenladen von Herrn Takarada. Hier steht die Zeit still und neben hochwertigen Schreibwaren findet man hier auch Raum und Zeit zum Nachdenken und Schreiben. Ganz unaufdringlich, fast unbemerkt, hilft Herr Takarada bei wichtigen Entscheidungen.

So lernen wir auch ihn besser kennen, als einen bescheidenen, hilfsbereiten Mann der seinen Mitmenschen stets achtsam und interessiert gegenübersteht.

Verpackt in fünf Geschichten, die von Freundschaft, Liebe, Einsamkeit und Mut erzählen , erfahren wir so einiges über die Menschen und kulturellen Einflüsse und erinnern uns an kleine Weisheiten.

Die Protagonisten sind authentisch, ich wünschte dem einen oder anderen auch im wahren Leben einmal zu begegnen.

Sehr gut gefällt mir die Liebe des Herrn Takarada zu seinem Handwerk, die Kunst dahinter und die Wertschätzung gegenüber schönen Schreibwaren. Vielleicht auch ein kleiner Wink dahin, sich lieben mit wenigen schönen Dingen zu umgeben , als mit unzähligen wertlosem Krempel. Ein schöner Füllfederhalter, ein hochwertiges Notizbuch und gutes Papier gibt einem doch gleich ein anderes Gefühl und vielleicht auch eine Wertschätzung gegenüber sich selbst oder der Person, der man schreibt.

Der Schreibstil der Erzählungen ist leicht, lediglich die japanischen Namen brachten mich manchmal etwas aus dem Lesefluss.

Das Buch bringt Nostalgie und Ruhe in den hektischen Alltag.

Die einzelnen Schicksale berühren und lassen mitfühlen. Ich habe mich in Herrn Takaradas Laden sehr willkommen und Zuhause gefühlt, bedauerlich, dass er in Tokio ist, ich würde sehr gerne das eine oder andere Mal vorbeischauen.

Sehr gerne würde ich noch mehr über Herrn Takarada selbst erfahren.