Werbung – Rezensionsexemplar
Klappentext
Dies ist die Geschichte einer Katze, die nach Frieden, innerer Ruhe und einem Sinn im Leben sucht. Eines Tages erfährt sie von einem sagenumwobenen alten Kiefer. Unter dem Schutz ihrer Äste, so heißt es, lässt sich unendliche Weisheit erlangen. Die Katze begibt sich auf die Reise, und unterwegs trifft sie eine Reihe von Tieren, die alle ihre eigene Geschichte haben: einen sorgenvollen Affen, eine Schildkröte, die ihren Lebensmut verloren hat, einen Tiger, der mit seiner Wut kämpft, ein verwirrtes Wolfsjunges und eine begehrliche Krähe. Aber erst die unerwartete Begegnung mit einem Katzenjungen wird sie zwingen, alle Gewissheiten infrage zu stellen.
Meine Meinung
Manchmal hat man den Wunsch nach Stille. nach Einfachheit, vielleicht auch nach Worten die Mut machen. Ich lese zwischendurch auch gerne kleine Geschichten mit philosophischen Touch, die zum Nachdenken anregen und auch auf das Wesentliche beziehen.
Das neue Buch von James Norbury „Die Katze die nach Weisheit sucht“ ist ein solches Buch . Rein äußerlich besticht es durch seinen reduzierten, hochwertigen Leinen- Einband. Sobald man es aufschlägt, fallen einem sofort die außergewöhnlich schönen Illustrationen im Wasserfarben- und klassischem Sumi-e Stil ins Auge. Sie wirken verspielt, dennoch minimalistisch. Beim Betrachten kann man die Bilder auf sich wirken lassen und man kommt zur Ruhe.
Diese Form der Kunst gefällt mir außerordentlich gut. Der Autor hat die Illustrationen selbst angefertigt und schreibt im Nachwort folgendes dazu:

„Auch die Gestaltung dieses Buches ist von der Philosophie des Zen geprägt. Die meisten Bilder sind in traditioneller Weise entstanden, bei einigen jedoch habe ich eine Technik namens Sumi-e angewandt. Sie wurde vor Jahrhunderten in Ostasien entwickelt; man malt mit schwarzer Tinte auf speziellem Papier. Diese Malweise ist sehr spontan und intuitiv, man kann dabei nicht pedantisch oder allzu detailreich vorgehen. Die üppigen schwarzen Pinselstriche auf dem zarten Reispapier machen große Freude, und durch das Zusammenspiel der Materialien ergeben sich zufällige und wunderbare Muster und Effekte.„
Trotz der 176 Seiten enthält das Buch wenig Text, so dass es theoretisch schnell durchgelesen ist. Doch es soll dazu einladen zur Ruhe zu kommen und die Inhalte und kleinen Weisheiten der einzelnen Geschichten wirken zu lassen.

Dabei lernt man die Grundideen und Handlungen des Zen-Buddhismus kennen. Man muss aber kein Anhänger des Buddhismus sein, denn die kleinen Weisheiten sind nicht unbekannt. Bestimmt hat sie jeder schon einmal gehört, nur leider geraten sie im stressigen Alltag leicht in Vergessenheit.
Es gibt viele Situationen, z. B. wenn man unsicher ist, zweifelt oder nicht zur Ruhe kommt, in denen kann es helfen kann sich an die kleinen Zitate zu erinnern.
Dies beschreibt James Norbury im Nachwort zum Buch:
„In diesem Buch habe ich versucht, Zen durch die Darstellung von Grundgedanken und Geschichten für den täglichen Gebrauch zugänglicher zu machen. Dafür erzähle ich einige traditionelle Zen-Geschichten, die seit Jahrhunderten Elemente von Zen verdeutlichen, ohne sie direkt auszuformulieren. – Ich habe viele Zen-Geschichten gelesen, bis ich mich für eine Auswahl entschied, die mir für dieses Buch passend erschien. Es sind auch einige darunter, die ich selbst entwickelt habe, und ich hoffe, es ist mir gelungen, den Geist von Zen zu erfassen. – Mein Anliegen bei der Auswahl war, Geschichten zu finden, die sich mit ihren Anregungen leicht in den Alltag integrieren lassen — womit man sich auch gerade beschäftigt.„
Insgesamt gefällt mir das Buch sehr gut, zumal es nicht wie ein religiöses sondern eher wie philosophisches Buch auf mich wirkt. Durch die Aufmachung könnte man fast ein Kinderbuch dahinter vermuten, was es nicht ist. Aber ich könnte sehr gut vorstellen, dass auch Kinder dieses Buch mögen und es gut dazu geeignet wäre ihnen den Zugang zu Philosphie zu ermöglichen und über Sinnfragen mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Leider waren die Übergänge der einzelnen Geschichten etwas abrupt, so dass die Erzählungen auf mich zwischendurch aneinandergereiht wirkten. Die Reise war dann auch sehr schnell vorbei , ich hätte mir ein etwas intensiveres Ende gewünscht.
Dennoch hat es mir viel Freude bereitet es zu lesen und vor allen Dingen die Zeichnungen anzuschauen.
Alles in allem eine schöne Einführung in die Zen-Philosophie, egal ob du jung oder alt bist. Es lehrt dich, achtsam zu sein und in der Gegenwart zu leben und ist auf jeden Fall eine nachdenklich stimmende Lektüre.
Sehr schön auch zum Verschenken.
Buchdetails:
Autor: James Norbury
Herausgeber: Goldmann Verlag
Seitenzahl: 176
Preis: 20.00 €
Herzlichen Dank an den Verlag und Team Bloggerportal – Penguinbücher – für das Besprechungsexemplar.